Irritation beim ZVSN über Aussagen des Bürgerbusvereins Bodenwerder-Polle

Irritiert über die Aussagen des Bürgerbusvereins Bodenwerder-Polle, zeigte sich der mit der ÖPNV-Organisation betraute Zweckverband Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (ZVSN).

Der neue ZVSN-Verbandsgeschäftsführer Stephan Börger dazu: „Seit dem 01.09.2023 bin ich für den ZVSN tätig. Da uns die ehrenamtlichen Bürgerbusse als soziale Projekte im ländlichen Raum wichtig sind, hatte ich bereits für den 15.09.2023 einen Termin mit dem Vorstand des Bürgerbusvereins Bodenwerder-Polle angenommen. Als wir seinerzeit auseinander gingen, hatten meine Kollegen und ich das Gefühl, dass wir die zu besprechenden Dinge geklärt bzw. mit Prüfaufträgen versehen hätten. Daher hat uns der Artikel im TAH vom 12.10.2023 sehr überrascht!“.

Worum es geht: Der Bürgerbusverein betreibt mit einem vom Land und ZVSN geförderten Fahrzeug die Linie 526 im Bereich Bodenwerder und möchte jetzt auch die Ottensteiner Hochebene versuchsweise anfahren. Börger hierzu: „Nahverkehr muss regelmäßig verkehren, nicht nur ein-, zweimal die Woche und organisiert sich von oben nach unten, Fachleute nennen das Bedienungsebenen. Nach der branchenüblichen Definition haben im ÖPNV Bürgerbusse die Aufgabe, für die Feinerschließung zu sorgen und Lücken im Angebot zu füllen, die von regionalen Linien höherer Bedienungsebenen nicht geschlossen werden können.“

Börger weiter: „Der ZVSN hat mit öffentlichen Mitteln derzeit die beiden Buslinien 521 (Bodenwerder – Holzminden) und 524 (Bodenwerder – Bad Pyrmont) bei der Regionalbus Braunschweig (RBB) bestellt. Diese ZVSN-Linien bedienen von Bodenwerder kommend beide die Bodenwerder Ortsteil Ottenstein. Und da wir nicht möchten, dass unsere Linien durch einen überlagernden Bürgerbus kannibalisiert werden, waren wir bei dieser Anfrage erst einmal skeptisch und haben uns deswegen am 15.09.2023 mit dem Bürgerbusverein getroffen. Das Gesprächsergebnis war, dass der Bürgerbusverein auf einer Karte skizziert, welche Gebiete er mit welchen Haltestellen zukünftig erschließen möchte und der zuständige ZVSN die Vorschläge verkehrsplanerisch bewertet. Doch leider haben wir die vereinbarten Vorschläge bislang nicht erhalten und Höhenmeterangaben haben wir auch nicht eingefordert.“

Börger: „Wir verstehen, dass aufgrund der andauernden leider unbefriedigenden Situation in der Schülerbeförderung im Kreis Holzminden mancherorts die Nerven blank liegen, allerdings hat das Eine mit dem Anderen nichts zu tun,“ und weiter: “Als Mobilitätsdienstleister auch für den Kreis Holzminden wollen wir ehrenamtliches Engagement nicht behindern, legen aber Wert darauf, dass gewisse Spielregeln eingehalten werden. Bei Fragen dazu sprechen Sie uns gerne an.“